WELTMUSIK
AUS BAYERN. HAINDLING, die Kultband aus Bayern, ist mit ihrem unverwechselbaren
Klang wohl das außergewöhnlichste Musikereignis, das Bayern zu bieten hat.
Am
27. Dezember 2019 feiert Hans-Jürgen Buchner alias HAINDLING seinen 75.
Geburtstag und damit ist klar: Die Sommerkonzert-Tour 2020 steht im Zeichen
dieses Jubiläums. „Die Liebe zur Musik ist mein Lebenselixier und ich habe viel
Freude mit meiner Band HAINDLING weitere Konzerte zu spielen!“ stellt Buchner
fest, der seit jeher ein Wanderer zwischen den Welten, ein Querdenker und
Naturschützer ist.
HAINDLING
kultiviert seit mehr als 38 Jahren einen Musikstil, der geprägt ist von einer
wilden Mixtur aus exotischen Klängen und unterschiedlichsten – auch bayrischen
Einflüssen – immer mit der unverkennbaren Handschrift Buchners. Die
HAINDLING-Band, das sind Hans-Jürgen Buchner, Michael Braun, Peter Enderlein,
Reinhold Hoffmann, Michael Ruff und Wolfgang Gleixner – allesamt
Multi-Instrumentalisten und Meister ihres Faches. Schon vor Konzertbeginn lässt
das Instrumentarium auf der Bühne erahnen, welch eine musikalische Vielfalt den
Konzertabend bestimmt: Alphörner, Saxophone, Trompeten, afrikanische Trommeln,
Tuba, selbstgebaute Klanghölzer, um nur einige der zahlreichen Instrumente zu
nennen, werden von den vielseitig begabten Musikern virtuos gespielt. Wo immer
es geht, variiert HAINDLING die Rhythmen und schafft stets wechselnde
Stimmungen.
Als
Hans-Jürgen Buchner mit 38 Jahren anfing, die Musik mehr und mehr zu seinem
Beruf zu machen, hatte er bereits eine erfolgreiche Karriere hinter sich: Der
Keramikmeister war anerkannter Kunsthandwerker, der zusammen mit seiner
damaligen Lebensgefährtin und heutigen Ehefrau Ulrike Böglmüller–Buchner
zahlreiche Preise erhalten hatte. Musik spielte im Leben des 1944 in Berlin
geborenen, aber bereits mit vier Wochen nach Niederbayern umgesiedelten,
kreativen Individualisten früh eine besondere Rolle. Gesegnet mit einem guten
Gehör spielte er bei der Oma im Wirtshaus am liebsten mit Rasseln, trommelte
später bei der örtlichen Feuerwehr. Ab dem 4. bis zum 11. Lebensjahr hatte Hans
Jürgen Buchner klassischen Klavierunterricht, seit dem aber spielt er nur noch
nach Gehör und bringt sich autodidaktisch sämtliche Blasinstrumente bei. Im
Internat leitete er die Schul-Jazzband und beim Bund – den Kriegsdienst konnte
man damals noch nicht verweigern – die Bataillonskappelle. Hans-Jürgen Buchner
hat früh gemerkt, dass er mit der Musik nicht nur sich selbst, sondern auch
andere glücklich machen konnte. Auch wenn er beruflich erst mal andere Weg
ging.
Der
Querdenker Buchner wechselt drei Mal das Internat, verzichtete dann auf das
Abitur und lernte lieber das Keramikerhandwerk. Mit 21 Jahren absolvierte er
seinen Meister und widmete sich fortan der Töpferleidenschaft, für die er u.a.
mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet wurde. Sein Geld verdiente er in
seiner eigenen Töpferwerkstatt und finanzierte sich damit seine Leidenschaft:
das Sammeln, Spielen und Experimentieren mit Instrumenten. Sein eigener Stil
war schon immer sein besonderes Merkmal. Hans Jürgen Buchner wollte sich nie
anbiedern. Nicht mit seiner Keramik und nicht mit seiner Musik. Lieber
engagiert er sich für das, was ihm wichtig ist. Auch beim Thema Umweltschutz.
Dank
zahlreicher CD-Veröffentlichungen und Musikkompositionen für Filme wie Joseph
Vilsmaiers „Bavaria – Traumland Bayern“ (2012) oder „Margarete Steiff“, seiner
Adaption von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ als Blasmusik für die österreichische
„Polt“ TV Produktion, sowie Kompositionen für die Kultserien „Irgendwie und
sowieso“, „Zur Freiheit“ (Paula), „Der Kaiser von Schexing“, erfreut sich
HAINDLING einer großen TV Präsenz. Immer wieder wandert HAINDLING zwischen den musikalischen
Welten. Zuletzt auf ARTE, in dessen Auftrag er den Stummfilmklassiker DER
OCHSENKRIEG vertonte. Mit unerwarteten Sounds erweckt die Haindling’sche
Klangsignatur das Ganghofer-Drama knapp 100 Jahre nach seiner Entstehung zu
neuer Wirkmächtigkeit, für die er auf dem Münchner Filmfest (2019) gefeiert
wurde.
Hans-Jürgen
Buchner erhielt schon für seine 1. LP den deutschen Schallplattenpreis und im
Laufe seines Lebens viel derartige Anerkennung. So verlieh ihm der Bayerische
Wissenschafts- und Kunstminister im Jahr 2000 die Auszeichnung „Pro Meritis
Scientiae et Litterarum“, seit 2005 ist er Träger des Bayerischen
Verdienstordens, des Bayrischen Kultursonderpreises sowie des Münchner Poetentalers.
Immer wieder wurde auch Hans-Jürgen Buchners Engagement im Bereich Natur- und
Umweltschutz gewürdigt und er hat mit seinem „Donaulied“ zum Nichtausbau der
letzten 70 km frei fliesender Donau maßgeblich beigetragen. Im Dezember 2013
wurde Hans-Jürgen Buchner die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber als
Würdigung dieser besonderen Verdienste verliehen.